Freitag, 6. 5. 2016, 19:30 Uhr

Liederabend: Salome Kammer – Rudi Spring

"Wenn ich mir was wünschen dürfte"

Salome Kammer – Gesang
Rudi Spring – Klavier

Programm

Arnold Schönberg (1874-1951)
aus: Brettl-Lieder
Galathea
Der genügsame Liebhaber
Arie aus dem Spiegel von Arkadien

Hans Pfitzner (1869-1949)
Tragische Geschichte op.22/2

Richard Strauss (1864-1949)
Lied des Steinklopfers op.49/4

Oscar Straus (1870-1954)
Moderne Treue
Ich bin eine Frau, die weiß was sie will

Kurt Weill (1900-1950)
Ich bin eine arme Verwandte

Paul Strasser
Wejen Emil seine unanständje Lust

Hugo Ball (1886-1927)
Sechs Laut- und Klanggedichte
Wolken
Katzen und Pfauen
Totenklage
Gadji beri bimba
Karawane
Seepferdchen und Flugfische

Kurt Weill
Alabama Song
Das Lied von der harten Nuss
Matrosen-Song
Die Moritat vom Mackie Messer

– PAUSE –

Eduard Künneke (1885-1953)
Valse mélancolique
aus der Tänzerischen Suite – piano solo

Erwin Schulhoff (1894-1942)
Tango pour E. Künneke
aus Cinq Études de Jazz – piano solo

Erich Zeisl (1905-1959)
Fünf Lieder
Der Unvorsichtige
Der Weise
Die fünf Hühnerchen
Ein Stündlein wohl vor Tag
Stilleben

Rudolf Nelson (1878-1960)
Mir ist so mulmig um die Brust

Friedrich Hollaender (1896-1976)
Ich weiß nicht zu wem ich gehöre
Die Kleptomanin
Wenn ich mir was wünschen dürfte
Ach lege deine Wange

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Deutsches Kabarett vor dem 2. Weltkrieg

Berlin im Jahre 1901 ist eine brodelnde Stadt, die Künstler aus ganz Europa an sich zieht. Die aufgeregte Atmosphäre Berlins ließ zahlreiche Kabaretts, Künstlerkneipen und Varietés aus dem Boden schießen, in denen Dichter, Komponisten, Diseusen und Stehgreif-Redner ihr Können ausprobierten. Arnold Schönberg wurde aufgefordert, die musikalische Leitung eines literarischen Kabaretts mit dem Namen „Überbrettl“ zu übernehmen. Komponistenkollege Oskar Straus war dort sein Pianist im Orchester. Rudolf Nelson wurde Schönbergs Nachfolger, als dieser eine Stelle als Lehrer am Konservatorium annahm. Es war Richard Strauss, der nach Berlin gezogen war und ihm diesen Posten verschafften konnte. Die Unterhaltungsmusik jener Jahre sucht auf besondere Weise nach schwebenden Verbindungen zwischen Leichtigkeit und bürgerlichem Anspruch.

Der Erste Weltkrieg veränderte alles. Als in Zürich die Dadaisten um Hugo Ball mit immer radikaleren Formen und alle Konventionen negierenden Inhalten auf die europäische Szene traten, war es mit den Idyllen der Kaiserzeit endgültig vorbei. In Berlin entstanden die „Roaring Twenties”, eine neue Aufbruchstimmung in der Kurt Weill und Bert Brecht einen neuen Song-Stil entwickelten. Ihre Gratwanderung zwischen Formen der leichten Muse und gesellschaftskritischen Inhalten bleibt einmalig. Mit der Entstehung des Dritten Reiches bewegten sich die Stile der „ernsten“ und der „unterhaltenden“ Musik immer weiter auseinander.

Das titelgebende Lied „Wenn ich mir was wünschen dürfte” stammt von Friedrich Hollaender. Er verstand es, wie kaum ein anderer, Chansons mit doppeltem Boden und unterhaltender Ironie zu gestalten. Die meisten Künstler und Komponisten, deren Lieder an diesem Abend erklingen, mussten das Land verlassen oder sich nach 1933 in das Schweigen der inneren Emigration zurückziehen.

Die wandlungsfähige Stimme von Salome Kammer und das virtuose Spiel ihres langjährigen Duopartners Rudi Spring am Klavier lassen den Abend zu einem Feuerwerk an Themen und musikalischen Höhepunkten werden. Bei vielen Liedern dieses Programms ist der Schmerz ebenso nah, wie das befreiende Lachen.

Salome Kammer & Rudi Spring

Salome Kammer & Rudi Spring

Salome Kammer

Das Universaltalent von Salome Kammer sprengt Grenzen. Ihr Repertoire kann nicht in Sparten und Fächer eingeordnet werden. Es umfasst Avantgarde-Gesang und virtuose Stimmexperimente, klassisches Kunstlied, Melodrama, Dadalyrik, Jazzgesang oder Broadwaysongs und klassischen Opern. Ihre Bühnenpräsenz als singende Schauspielerin oder schauspielernde Sängerin fasziniert bei musikalischem Kabarett ebenso wie in dramatischen Bühnenrollen des Sprechtheaters. Auf der Kino-Leinwand konnte man sie in dem Film-Epos HEIMAT von Edgar Reitz erleben.
Zahlreiche Werke der Neuen Musik wurden von Salome Kammer in den Konzertsälen der Welt uraufgeführt. Komponisten im In-und Ausland schreiben Stücke für die Künstlerin, die mit ihrem extremen Ausdrucksreichtum und ihren unerschöpflichen stimmlichen Facetten zu immer neuen Produktionen anregt.

http://www.salomekammer.de/

Rudi Spring

In Rudi Spring hat Salome Kammer einen idealen Klavierpartner gefunden, der sie souverän begleitet bei ihren Ausflügen in die weite Welt der Stimmkunst und der selbst als Pianist und Komponist immer wieder neue Impulse setzt. Er studierte an der Münchener Musikhochschule Komposition und Klavier und hat dort seit vielen Jahren einen Lehrauftrag für Liedgestaltung. 2005 erhielt Rudi Spring das begehrte Stipendium der Deutschen Akademie Villa Massimo in Rom. Er gibt Soloabende als Pianist, ist auch als Organist und Dirigent tätig und widmet sich der Kammermusik.

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